1. Was ist ein Entsafter?
Er sollte in keinem ernährungsbewussten und gesundheitsliebenden Haushalt fehlen: Der Entsafter. Sein Potential ist gewaltig und viele wissen gar nicht, um seine Vielzahl an Fähigkeiten. Im Grunde ist ein Entsafter ein Gerät, welches Flüssigkeiten aus allerhand Lebensmitteln, wie Obst, Gemüse sowie Kräutern extrahieren kann. Im Alltag jedoch schafft der Entsafter genau das, was bei den meisten von uns viel zu kurz kommt, nämlich eine unkomplizierte Versorgung mit wichtigen Vitaminen, Nährstoffen und Spurenelementen. Die mit Energie vollgestopften Säfte aus frischen Zutaten bieten zahlreiche Verwendungsmöglichkeiten, ob pur verzehrt oder auch in allen möglichen Speisen.
Ein guter, zuverlässiger und bestens in den Alltag integrierbarer Entsafter sollte über bestimmte Eigenschaften verfügen. So sollte das Betriebsgeräusch nicht allzu laut sein, seine Materialien sollten vernünftig gewählt und sauber verarbeitet sein, er sollte nicht zu viel Strom verbrauchen, platzsparend und sicher sein. Welche unterschiedlichen Arten von Entsaftern der Markt hergibt, lesen Sie im folgenden Abschnitt.
2. Welche Entsafter-Typen gibt es?
Grob lassen sich die kleinen Alleskönner in drei Kategorien unterteilen. Saftpressen, Zentrifugenentsafter sowie Dampfentsafter haben jeweils ihre Vor- und Nachteile sowie bestimmte Eigenschaften, welche sie voneinander abgrenzen. Einen vollwertigen Allrounder gibt es kaum, jedoch können wir mit unserer Gegenüberstellung dabei helfen, das exakt passende Produkt für Ihre Ansprüche zu finden. Dabei werden einige persönliche Präferenzen sowie die Nutzungsbedingungen genauestens berücksichtigt.
2.1 Saftpresse
Die „einfachste“ Form des Entsafters stellt die Saftpresse dar. Eine unkomplizierte Funktionsweise bietet dem Anwender eine hohe Benutzerfreundlichkeit sowie einen sehr niedrigen Anschaffungspreis. Durch ihren simplen Aufbau entfallen jedoch auch einige Funktionen, über welche ihre großen Brüder zum Teil verfügen. So kann beispielsweise nicht jede Zutat verarbeitet werden. Äpfel, Bananen, Gemüse und ähnliche, gröbere Zutaten sind mit diesem Saftpressen-Typ nicht verwertbar. Für die klassischen Zitrusfrüchte wiederum sind Saftpressen bestens geeignet.
2.2 Zentrifugenentsafter
Der Star am Entsafter-Himmel: Ein Großteil, der am Markt angebotenen Produkte, bedient sich seiner Technik. Und ebendiese Technik bietet da schon einen deutlich größeren Funktionsumfang sowie Anwendungsbereich. Er zerkleinert die Zutaten mittels eines eingebauten Messers und extrahiert die enthaltenen Säfte mittels der Zentrifugalkraft (wie der Name bereits vermuten lässt). Ein Vorteil dabei ist, dass auch größere und gröbere Zutaten verarbeitet werden können. Zudem werden die Säfte automatisch in einen dafür vorgesehenen Behälter geleitet, während Abfallprodukte, wie Schalen und Fruchtfasern, im sogenannten „Trester“ aufgefangen werden. Dies vereinfacht die Reinigung. Durch ihr komplexeres Funktionsprinzip und eine aufwändigere Herstellung, sind Zentrifugenentsafter preislich oberhalb der Saftpressen einzuordnen.
2.3 Dampfentsafter
Der Spezialist für das schonende Entsaften von Obst ist der Dampfentsafter. In seinem Inneren befindet sich eine Art Dampfbad, welche die wertvollen Inhaltsstoffe der Zutaten besonders schonend herauslöst und auffängt. Dadurch wird eine besonders hohe Saftqualität erreicht und es bleiben so gut wie alle Vitamine und Nährstoffe vollständig erhalten. Einziger Nachteil bei diesem Entsafter-Typ ist die längere Zubereitungszeit, im Vergleich zu den anderen Bauweisen.
3. Kaufkriterien für Entsafter:
- Art der Nutzung: Wichtig, um das passende Gerät aus dem umfangreichen Angebot auszuwählen, ist die Frage danach, wofür der Entsafter hauptsächlich genutzt wird. Falls diese Frage noch nicht endgültig geklärt wurde, ist ein Allrounder in Form eines Zentrifugenentsafters sinnvoll. Mit einem solchen Gerät bleiben Sie flexibel. Sollen lediglich Zitrusfrüchte verarbeitet werden, ist eine Saftpresse üblicherweise ausreichend und für das schonende Entsaften empfiehlt sich ein Dampfentsafter.
- Häufigkeit der Nutzung: Bei gelegentlicher Nutzung muss es nicht der Edelstahl-Dampfentsafter der Luxusklasse sein. Wird das Gerät jedoch täglich für mehrere Personen genutzt, kann ein qualitativ höherwertiges durchaus von Vorteil sein. Klären Sie hier den persönlichen Bedarf vor dem Kauf ab.
- Budget: Legen Sie sich vor dem Kauf einen bestimmten Kostenrahmen fest. So stellen Sie sicher, dass Sie nicht mehr Geld ausgeben als nötig. Sollte das gewünschte Gerät nicht zum passenden Preis erhältlich sein, überlegen Sie sich, in welcher Hinsicht Sie Abstriche machen können oder aber, ob es nicht eventuell doch sinnvoll ist, das Budget etwas zu erweitern.
- Pflege/Reinigung: Der Pflege- und Reinigungsaufwand eines Entsafters ist nicht zu unterschätzen. Viele Geräte namhafter Hersteller bestehen zum größten Teil aus spülmaschinenfesten Anbauteilen, was die Reinigung einfach gestaltet. Zudem sollten nicht zu viele Ecken und Kanten an den Anbauteilen vorhanden sein, da sich Fruchtfleischfasern und Schalenreste gern dort festsetzen und die Reinigung erschweren. Wir empfehlen eine vorab Recherche in Form von Testberichten und Kundenmeinungen, um einen erhöhten Pflegeaufwand ausschließen zu können.
- Gewährleistung/Garantie: Bei einer Saftpresse fast schon zu vernachlässigen, jedoch bei komplexeren Bauarten absolut wichtig – die Garantieumfänge. Bewegliche Teile bedeuten immer auch das Vorhandensein eines Verschleißaspekts. Daher sollten die Leistungen des Herstellers im besten Fall über die zwei Jahre der gesetzlich vorgeschriebenen Gewährleistung hinausgehen.
4. Vorteile und Nachteile von Entsaftern
Die allgemeinen Vorteile von Entsaftern liegen vor allem darin, dass es möglich ist, im Handumdrehen eine ordentliche Portion Vitamine und Nährstoffe zuzubereiten und somit einen gesunden Lebensstil zu unterstützen. Zudem ist der Vorteil gegenüber fertigen Säften aus dem Supermarkt die unübertreffliche Frische sowie die Gewissheit, alle Inhaltsstoffe des Getränks zu kennen, da man sie selbst hinzugefügt hat. Schluss mit künstlichen Aromen, Geschmacksverstärkern, Konservierungsmitteln und Co.!
Welche Vor- und Nachteile die einzelnen Entsafter-Typen mitbringen haben wir hier in aller Kürze zusammengefasst.
Saftpressen
Eine schnelle Einsatzbereitschaft, eine einfache Reinigung sowie die günstigen Anschaffungskosten sprechen ganz klar für die Saftpresse. Wenig Anbauteile und wenig Schnickschnack sorgen dafür, dass wirklich jeder mit ihr zurechtkommt und die meisten Saftpressen sind spülmaschinengeeignet. Abstriche muss man jedoch bei der Anwendungsvielfalt machen. Neben weichschaligen Zitrusfrüchten lassen sich mit der Saftpresse kaum andere Zutaten verarbeiten.
Zentrifugenentsafter
Preislich eine Kategorie höher angesiedelt, dafür mit deutlich höherem Funktionsumfang findet sich der Zentrifugenentsafter wieder. Die meisten Geräte können Abfallprodukte (Schalen, Fasern) automatisch abscheiden und erledigen ihren Dienst mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit. Die Saftqualität ist zwar gut, allerdings geht ein geringer Anteil der enthaltenen Nährstoffe durch die erhöhte Wärmeentwicklung verloren. Dieser Negativaspekt ist dem Funktionsprinzip von Zentrifugenentsaftern geschuldet. Zudem ist die Saftausbeute etwas geringer als bei anderen Entsafter-Typen.
Dampfentsafter
Dampfentsafter zeichnen sich besonders durch die hohe Qualität ihres Saftes aus. Ein weiteres Argument für diesen Typ ist die längere Haltbarkeit der Säfte. Durch die schonende Extraktion werden diese beiden Eigenschaften erzielt. Dazu kommt, dass die Saftausbeute ebenfalls höher ist, als bei anderen Bauarten. Der Preis dafür ist eine längere Entsaftungsdauer sowie ein zumeist höherer Anschaffungspreis. Vor allem die verlängerte Zubereitungszeit sollte vor dem Kauf berücksichtigt werden.
5. Hersteller
Das Angebot an Entsaftern ist riesengroß und innerhalb der letzten Jahre, durch den Health- und Fitnesstrend, nochmals deutlich gewachsen. Es gibt einige renommierte Hersteller mit reichlich Erfahrung im Bereich der Küchengeräte, und eben auch der Entsafter, die wir Ihnen nicht vorenthalten möchten. Lesen Sie sich an dieser Stelle einige Hintergrundinformationen zu selbigen durch.
Bosch
Das deutsche Großunternehmen sollte jedem ein Begriff sein. Bosch allein hält bereits einen großen Teil des Entsafter-Marktes und verfügt über ein sehr ordentliches und breites Sortiment. Preislich wird so gut wie jedes Budget bedient, sodass immer ein passendes Gerät zu finden sein sollte. Einsteigermodelle sind ebenso vorhanden wie wahre Profi-Entsafter. Die Herstellungsqualität ist sehr gut und das Preis-/Leistungsverhältnis in der Regel ebenfalls empfehlenswert.
Philips
Ebenfalls einer der größten Anbieter von Entsaftern im regulären Einzelhandel ist Philips. Die in allen Preissegmenten angebotenen Produkte verfügen über eine hervorragende Verarbeitungsqualität sowie innovative Features. Viel Ausstattung und eine gelungene Optik schlagen sich natürlich am oberen Ende der Skala nieder, was den Preis betrifft, jedoch sind auch einfachere Modelle vorhanden.
Gastroback
In privaten Haushalten etwas seltener zu finden ist der Profi-Küchengerätehersteller Gastroback. Je nach Anspruch des Nutzers sind verschiedene Modelle im Sortiment, welche über eine gute Qualität verfügen.
Panasonic
Der asiatische Tech-Riese darf selbstverständlich auch bei den Entsaftern nicht fehlen. In Testberichten schneiden auch die Geräte von Panasonic in der Regel hervorragend ab und es gibt sie in unterschiedlichen Preisbereichen. Von Saftpresse bis Zentrifugenentsafter gibt es hier alles in verschiedensten Ausführungen, Farben und Formen. Je nach Ausstattung und Verarbeitung variiert der Preis dementsprechend.
Siemens
Ein weiteres deutsches Traditionsunternehmen, welches für höchste Qualität und jahrzehntelange Erfahrung im Bereich der Küchengeräte steht. Vom Einsteiger bis zum Vollprofi wird hier jeder einen passenden Entsafter finden, welcher sowohl optisch als auch funktionell überzeugen kann. Die Produkte von Siemens sind im regulären Einzelhandel erhältlich.
Acopino
Der eher unbekannte Hersteller Acopino hat sich in den letzten Jahren einen Namen am Markt gemacht. Die Produkte sind eher im hochpreisigen Segment angesiedelt und konnten bereits des Öfteren in Testberichten überzeugen. Vor allem ist Acopino für sehr teure, aber hervorragend verarbeitete Saftpressen bekannt.
6. Kaufratgeber (Checkliste)
An dieser Stelle finden Sie eine Übersicht aller Aspekte, die vor dem Kauf zu berücksichtigen sind. Es sei noch einmal erwähnt, dass der jeweilige Entsafter zu Ihren Ansprüchen passen sollte und es sich lohnt, sich vorab einige Gedanken über die künftige Nutzungsweise zu machen (s. Abschnitt 3 „Kaufkriterien“).
- Bauart: Saftpresse, Zentrifugen- oder Dampfentsafter? Die Bauart sollte unbedingt mit ihren Anforderungen abgeglichen werden. Die jeweiligen Vor- und Nachteile sowie das Einsatzgebiet der einzelnen Typen entnehmen Sie bitte Abschnitt 2 „Entsafter-Typen“ sowie Abschnitt 4 „Vor- und Nachteile von Entsaftern“.
- Art der Anwendung: Wird der Entsafter nur ab und an genutzt oder soll er fest in tägliche Ernährungsrituale eingebaut werden? Die Beantwortung dieser Frage ist wichtig, um den Funktionsumfang und damit letztlich auch das Preissegment des Entsafters abzustecken. Mehr Informationen hierzu finden Sie ebenfalls in den Abschnitten 2 und 4.
- Budget: Nachdem die Art der Anwendung abgeklärt wurde, kann ein Budget eingeplant werden. Orientieren Sie sich bestenfalls an den Bestsellern bei Amazon und Co. Wenn das Budget festgelegt ist, kann mit der eigentlichen Suche losgelegt werden. Tipp: vergessen Sie keinesfalls das Durcharbeiten von Testberichten und Kundenmeinungen zu den Entsaftern, die in die engere Wahl kommen.
- Wartung und Langlebigkeit: Als Käufer legt man viel Wert darauf, dass der Wartungsaufwand so gering wie möglich ist und einem das Gerät so lange wie möglich erhalten bleibt und seinen Dienst ordnungsgemäß verrichtet. Hier helfen ebenfalls Testberichte und Kundenrezensionen, um Aufschluss über das Langzeitverhalten zu geben.
7. Die häufigsten Fragen und Antworten zu Entsaftern
Unsere Redaktion hat die häufigsten Fragen und Antworten zu Entsaftern zusammengetragen, um Ihnen von vornherein eine gute Hilfestellung zu bieten. So sind Sie auf der sicheren Seite und können gewiss sein, keine Randbedingungen außer Acht gelassen zu haben.
Wie stark muss der Motor eines guten Zentrifugenentsafters sein?
Je stärker die Motorleistung (angegeben in Watt) ausfällt, desto schneller und effektiver werden die Zutaten zerkleinert, es können auch gröbere Lebensmittel verarbeitet werden und die Saftausbeute fällt ebenfalls höher aus. Üblicherweise liegt die Motorleistung im Bereich von 700 Watt bis 1000 Watt. Da mit der Motorleistung auch die Stromkosten steigen, lohnt es sich, vorab zu klären, ob eine hohe Leistung erforderlich ist. Als Faustformel gilt, dass ein gut verarbeitetes Gerät mit 700-800 Watt problemlos mit allen gängigen Lebensmitteln fertig wird.
Welche Bauteile entscheiden über das Entsaftungsergebnis?
Motor, Klingen und Sieb sind die wesentlichen Bauteile eines Entsafters. Allerdings sollten insgesamt hochwertige Materialien verwendet worden sein und das Zusammenspiel aller Bauteile muss reibungslos funktionieren, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erzielen. Kundenrezensionen (beispielsweise auf Amazon) und Testberichte (zum Beispiel auf www.test.de ) helfen Ihnen dabei, ebendieses herauszufinden.
Welches Standardzubehör sollte dabei sind?
Viele Hersteller werben mit einem großen Zubehörsortiment, welches bereits im Lieferumfang enthalten ist. Bedenken Sie aber, dass diese Anbauteile auch Platz wegnehmen und, sofern sie nicht genutzt werden, ist dieser Platz absolut verschwendet. Am sinnvollsten ist es, genau abzuwägen, ob das mitgelieferte Zubehör wirklich zum Einsatz kommen wird (Beispiel: Zitruspressenaufsatz), um nicht unnötig Stauraum in der Küche zu verlieren. Zubehör wie ein Tropfstopp, eine passende Saftkanne sowie ein Tresterbehälter sind jedoch immer von Vorteil und sollten daher bei jedem Entsafter vorhanden sein.
Wie lange sollte die Garantie mindestens andauern?
In Deutschland ist eine zweijährige Gewährleistung Pflicht. Alles, was darüber hinausgeht, ist eine freiwillige Leistung des jeweiligen Herstellers und kann daher bezüglich der Leistungsumfänge frei von den Herstellern festgelegt werden. Achten Sie darauf, dass eine eventuell vorhandene, zusätzliche Garantie auch tatsächlich alle Bauteile betrifft und sich nicht auf wenige Baugruppen beschränkt. Davon abgesehen gilt: je länger die Garantiedauer, desto besser. Eine Anmerkung an dieser Stelle ist, dass die Garantieabwicklung bei namhaften Herstellern oftmals reibungsloser und vor allem schneller abläuft, als bei Noname-Produkten. Behalten Sie auch dies im Hinterkopf, um sich nicht im Falle eines Defekts mit Papierkrieg und langen Wartezeiten herumärgern zu müssen.