1. Was ist ein Kühlschrank?
In der heutigen Zeit sind Kühlschränke nicht mehr wegzudenken. In jedem Haushalt findet man sie, zum Teil sogar mehrere, und das hat seinen Grund. Die Haltbarkeit von Lebensmitteln wird durch die Nutzung eines Kühlschranks deutlich verlängert, was eine bessere und langfristige Lebensmittel- und Ernährungsplanung ermöglicht. Zudem ist nichts erfrischender als ein kühles Getränk an heißen Sommertagen. Doch moderne Geräte können weitaus mehr. Sie bieten zusätzliche Funktionen wie Eiswürfel- und Wasserspender, verschiedene Temperaturzonen und Fächer, die für bestimmte Lebensmittelgruppen (z.B. Gemüse) konzipiert sind, um sie noch länger frisch zu halten.
Die Technik im Inneren eines Kühlschranks sorgt übrigens nicht, wie größtenteils gedacht, dafür, dass Kälte entsteht, sondern viel mehr dafür, dass Wärme entzogen wird. Daher arbeiten Kühlschränke auch umso effektiver, je höher sie ausgelastet sind. Die im Kühlschrank gelagerten Lebensmittel speichern die entstandene Kälte und geben sie auch beim Öffnen der Tür nur langsam wieder ab. Wenn jedoch der Kühlschrank kaum beladen ist und die Tür geöffnet wird, kann die kalte Luft im Inneren schnell entweichen, warme Luft tritt ein und der Kühlschrank muss sie erneut herunterkühlen.
Das Kühlen (bzw. das Entziehen der Wärme) passiert über ein Kältemittel, welches in einem geschlossenen Kreislauf durch die Wandungen des Kühlschrankes hindurchgepumpt wird, Wärme aufnimmt und sie an die Raumluft abgibt. So bleibt es im Inneren des Kühlschranks rund um die Uhr kühl – solange eine Energiequelle vorhanden ist. Die Energieeffizienz ist, neben zahlreichen anderen Aspekten, heute wichtiger denn je, weshalb wir auf diesen Punkt im Bereich der Kaufkriterien (Abschnitt 3) noch im Detail eingehen werden.
2. Welche Kühlschrank-Typen gibt es?
Es gibt einige unterschiedliche Bauarten für Kühlschränke. Um welche es sich hierbei handelt, wie sie sich bezüglich ihrer Eigenschaften voneinander unterscheiden und welcher für Sie der passende ist, lesen Sie in diesem Abschnitt.
Einbaukühlschränke
Diese Art des Kühlschranks lässt sich optimal in eine Küchenfront integrieren, indem er in einen Küchenschrank montiert wird und eine zur Küchenfront passenden Vorsatzschale an der Kühlschranktür angebracht wird. Optisch sticht er dann nicht mehr aus der Küche heraus, sondern ist exakt in das vorhandene Bild eingebracht. Natürlich müssen bei dieser Bauart die Maße von Kühlschrank und Küchenschrank genau aufeinander abgestimmt werden, um eine hundertprozentige Passgenauigkeit sicherzustellen. Durch die Normierung der Abmessungen geht dies jedoch recht leicht von der Hand.
Freistehende Kühlschränke
Freistehende Geräte werden in allen erdenklichen Farben und Größen angeboten und bieten ein hohes Maß an Flexibilität. Sie können an beliebiger Stelle im Raum aufgestellt werden. Besonders beliebt sind Modelle mit Edelstahlfront. Sie wirken hochwertig und können die Küche insgesamt aufwerten. In der Regel sind freistehende Kühlschränke energieeffizienter, da sie über eine mächtigere thermische Isolierung verfügen als Einbaugeräte.
Kühl-Gefrier-Kombis
Wie der Name bereits verrät, handelt es sich bei den Kühl-Gefrier-Kombinationen aus einem Zusammenspiel aus Kühl- und Gefrierschrank. Sie sind besonders interessant, wenn keine Möglichkeit zur Unterbringung eines separaten Gefrierschrankes besteht, oder aber kein großvolumiger Gefrierschrank benötigt wird. Auch erspart die Kombi den ständigen Gang in den Keller, um Tiefkühlwaren aus dem Eisschrank zu holen. Erhältlich sind Kühl-Gefrier-Kombis sowohl als Einbaugeräte als auch in freistehender Form.
French-Door-/ bzw. Side-by-Side-Kühlschränke
Wer auf der Suche nach einem Kühlschrank mit besonders großem Volumen ist, greift am besten zu einem French-Door- oder auch Side-by-Side-Kühlschrank. Diese auch als amerikanische Kühlschränke bezeichneten Geräte verfügen oftmals über 500 Liter und mehr an Füllvolumen. Bei den sogenannten Side-by-Side-Modellen besteht die eine Hälfte des Gerätes aus einem Gefrierfach und die andere aus dem eigentlichen Kühlschrank, weshalb sie im Grunde auch Kühl-Gefrier-Kombis sind.
French-Door-Geräte verfügen in der Regel über ein Kühlfach mit Flügeltüren im oberen Bereich und darunter angeordnet befindet sich ein Gefrierfach mit einer üblichen, einseitig angeschlagenen Tür.
3. Kaufkriterien für Kühlschränke:
In Bezug auf Kühlschränke gibt es eine Menge kaufentscheidender Kriterien, die unbedingt beachtet werden sollten, um auch langfristig Freude daran zu haben. Arbeiten Sie unsere Auflistung gründlich durch um sicherzustellen, alle relevanten Eigenschaften vor dem Kauf berücksichtigt zu haben.
Bauart
In Abschnitt 2 sind wir bereits auf die unterschiedlichen Kühlschrank-Typen eingegangen. Legen Sie fest, welcher davon am ehesten Ihren Ansprüchen und Platzverhältnissen entspricht. Als Hilfestellung dient unsere Auflistung der Vor- und Nachteile (s. Abschnitt 4), in denen wir beispielsweise erläutern, weshalb Einbaugeräte zwar platzsparend sind, aber tendenziell mehr Energie verbrauchen.
Volumen
Je nachdem, wie viele Personen im Haushalt leben und wie die jeweiligen Ess- und Lagergewohnheiten ausfallen, fallen die Anforderungen an das Nutzvolumen des Kühlschranks unterschiedlich aus. Ein zu groß gewähltes Volumen kann für zusätzliche Kosten sorgen, die vermieden werden können. Falls Ihnen die Herstellerangaben für das Nutzvolumen (angegeben in Litern) zu abstrakt erscheinen, sollten Sie sich einige Geräte im Elektromarkt anschauen, um ein Gefühl für die Größenunterschiede zu bekommen.
Energieeffizienz und Stromverbrauch
Haushaltselektrogroßgeräte wie Backöfen, Waschmaschinen und eben auch Kühlschränke sind kennzeichnungspflichtig und mit einem Energie-Label ausgestattet. Auf diesem Label finden Sie Angaben zum Stromverbrauch (angegeben in kWh/Jahr), Fassungsvermögen (in Litern) sowie Betriebsgeräusch (in Dezibel). Der beste Wert wird mit „A+++“ bezeichnet, während die Buchstaben absteigend bis „G“ für eine schlechtere Energieeffizienz stehen. Top-Geräte mit „A+++“-Kennzeichnung verbrauchen bis zu 70 Prozent weniger Energie als solche mit „A“-Kennzeichnung. Zwar sind Geräte mit besser EEK in der Anschaffung teurer, dafür sparen sie mit jeder Minute, die sie in Benutzung sind, und amortisieren sich meist schon nach wenigen Jahren.
Klimaklasse
Abhängig vom Aufstellort ist die jeweilige Raumtemperatur und mit ihr auch die Klimaklasse. Sie beschreibt, an welchem Ort der Kühlschrank am besten arbeiten kann und ist in folgende Kategorien (sortiert von gut nach schlecht) unterteilt:
N (Normal) – 16 bis 32°C Umgebungstemperatur
SN (Subnormal) – 10 bis 32°C
ST (Subtropisch) – 16 bis 38°C
T (Tropisch) – 16 bis 43°C
Dementsprechend ist ein gut gekühlter Kellerraum (beispielsweise mit 17°C Umgebungstemperatur) der ideale Aufstellort für einen Kühlschrank. In diesem Klima kann er optimal effizient arbeiten.
Aufteilung und Klimazonen
Je nach Hersteller und Modell wird an anderes Konzept der Innenraumaufteilung gewählt. Hier entscheidet allein der persönliche Geschmack, bzw. das persönliche Lagerverhalten. Doch die Klimazonen im Inneren des Kühlschrankes bleiben immer gleich und man ist am besten damit beraten, sich an die Lagerung gemäß folgender Abbildung zu halten:
Abb.: © Bauknecht
Gefrierfach
Ob ein Gefrierfach integriert sein soll oder ob ein separates genutzt wird, sollte je nach Bedarf entschieden werden. Oftmals ist es aus Sicht der Energieeffizienz sinnvoller, ein separates Gerät anzuschaffen und dieses in einem Kühlen Kellerraum aufzustellen. Dies gilt jedoch nicht, wenn dann beide Geräte nicht jeweils zu mindestens 75% ausgenutzt werden, wie es z.B. in Singlehaushalten der Fall sein könnte. Bei geringerer Nutzung oder engen Platzverhältnissen lohnt es sich, über eine Kühl-Gefrier-Kombi nachzudenken.
Ausstattung und Features
LowFrost/NoFrost, Wasserspender, Eisspender, Abtauautomatik sind nur einige Beispiele, wenn es um die Features eines modernen Kühlschranks geht. Was genau davon erforderlich ist, müssen Sie gemäß Ihrer persönlichen Erwartungshaltung festmachen. Eine LowFrost-, bzw. NoFrost-Funktion ist jedoch in jedem Fall empfehlenswert, da sie sich positiv auf den Energieverbrauch des Gerätes auswirkt und das manuelle Abtauen des Kühlschranks deutlich einfacher gestaltet. Da man für eine NoFrost-Funktion deutlich tiefer in die Tasche greifen muss, könnte ein Gerät mit LowFrost eine interessante Alternative sein, wenn der Geldbeutel geschont werden soll.
4. Vorteile und Nachteile von Kühlschränken
Der wesentliche Vorteil von Kühlschränken ist die hygienische Konservierung von Lebensmitteln gegenüber der ungekühlten Lagerung. Würden einige Lebensmittel, besonders Frischprodukte, nicht gekühlt, würden sie binnen kürzester Zeit ungenießbar und könnten sogar Krankheiten verursachen. Dazu kommt, dass jederzeit gekühlte Getränke verfügbar sind, was jeder von uns an heißen Sommertagen zu schätzen weiß.
Ein weiterer Vorteil eines neuen Kühlschrankes ist sein Potential bezüglich der Energiekostenersparnis. Beispielsweise können Sie durch den Umstieg eines EEK „B“ Kühlschrank auf ein Gerät der EEK A++ über 50 Euro im Jahr sparen. Nachdem sich die Anschaffung des neuen Kühlschranks amortisiert hat, sparen sie fortwährend bares Geld.
5. Hersteller
Um die großen Namen der Kühlschrank-Hersteller etwas näher vorzustellen, haben wir für Sie eine Übersicht geschaffen.
Bosch
Einer der absoluten Marktführer ist das deutsche Unternehmen Bosch, welches bereits 1886 durch Robert Bosch gegründet wurde. Mittlerweile ist das Sortiment des Elektro-Giganten enorm groß und bietet für jedes Preissegment das passende Produkt. Bosch steht für hohe Qualität und Langlebigkeit und vertreibt seine Produkte im regulären Einzelhandel.
Samsung
Der südkoreanische Technik-Riese sollte ebenfalls jedem ein Begriff sein. Neben Fernsehern, Smartphones und Tablet-Computern stellt Samsung auch Kühlschränke aller Bauarten her. Das Angebot ist sehr umfassend und bedient alle Preissegmente. Vom günstigen Single-Kühlschrank bis hin zum 500 Liter american Style Gerät ist alles dabei.
Siemens
Ein weiterer deutscher Hersteller, der sich dem Premiumsegment verschrieben hat, aber auch günstigere Einstiegsmodelle anbietet, ist Siemens. Ob Einbaugerät oder freistehender Edelstahlkühlschrank mit Eisspender – das Angebot ist vielseitig und die Produkte bieten eine solide Verarbeitung.
Gorenje
Mehrfach für seine Kühlschränke ausgezeichnet ist der jugoslawische Hersteller Gorenje. Die Geräte konnten in Testberichten immer wieder überzeugen und bestechen vor allem durch ihre günstigen Anschaffungspreise. Dieser Hersteller ist eine Empfehlung wert, und zwar nicht nur, wenn der Geldbeutel geschont werden soll.
6. Kaufratgeber (Checkliste)
Dieser Kaufratgeber soll Ihnen eine weitere Hilfestellung geben, um keinen Aspekt beim Kauf eines neuen Kühlschranks unberücksichtigt zu lassen. Haken Sie Punkt für Punkt ab und stellen so sicher, dass sie für den Kühlschrank-Kauf bestens vorbereitet sind.
- Anforderungsprofil: Erstellen Sie vor dem Kauf unbedingt eine Liste mit Anforderungen, denen der neue Kühlschrank gerecht werden soll. Diese Liste sollte auf jeden Fall das Nutzvolumen beinhalten (bei Unsicherheit, im Elektromarkt vor Ort schauen, wie die Größen ausfallen), genauso wie die gewünschte Bauart und ob ein Gefrierfach notwendig ist. Sie benötigen gleichermaßen viel Platz für Tiefkühlware wie auch für frische Lebensmittel? Dann könnte ein Side-by-Side-Gerät für Sie das richtige sein. Schauen Sie hierzu auch in Abschnitt 2 „Kühlschrank-Typen“, indem alle Bauarten genau beschrieben werden.
- Budget: Vor dem Kauf sollte ein festes Budget eingeplant werden. Anschließend geht es an die Recherche. Finden Sie heraus, ob für dieses Geld alle Anforderungen erfüllt werden. Falls dies nicht der Fall sein sollte, schauen Sie sich bei Herstellern wie Gorenje um, die besonders günstige Preise bei ebenfalls guter Qualität anbieten. Erst wenn Sie hier ebenfalls nicht fündig werden, sollten Sie darüber nachdenken, dass Budget nach oben hin zu korrigieren. Auf diese Weise geben Sie nicht mehr Geld aus als nötig.
- Funktionsumfang: Wägen Sie ab, ob Features wie ein Eis- oder Wasserspender, eine LowFrost- oder NoFrost-Funktion oder eine Abtauautomatik erforderlich sind. Einige dieser Funktionen können durchaus sinnvoll sein. Jeder Hersteller hat darüber hinaus seine eigenen kleinen „Spezialitäten“, wenn es um Kühlschränke geht. Ein Beispiel hierfür sind Gemüsefächer, von denen versprochen wird, dass sie ihren Inhalt länger frisch halten als andere. Um sicherzustellen, dass es sich bei solchen Versprechen nicht nur um Marketinggags handelt, sollten Sie Testberichte und Kundenmeinungen (z.B. auf Amazon) berücksichtigen.
- Energieeffizienz: Wie bereits im Abschnitt „Kaufkriterien“ erwähnt, spielt der Energieverbrauch und die Effizienz eines Kühlschranks eine wichtige Rolle. Achten Sie auf eine gute Einstufung, um langfristig Geld zu sparen.
- Garantie: Gute Garantieregelungen versprechen eine langfristig-sinnvolle Investition, da keine zusätzlichen Kosten durch Reparaturen und eventuell verdorbene Lebensmittel auf Sie zukommen. Prüfen Sie daher unbedingt, ob der jeweilige Hersteller eine Garantie bietet, welche über die zweijährige Gewährleistung hinausgeht.
7. Die häufigsten Fragen und Antworten zu Kühlschränken
An dieser Stelle hat unsere Redaktion die häufigsten Fragen und Antworten zusammengetragen, um Ihnen die Recherche zu erleichtern.
Warum ist ein Einbaugerät ineffizienter als ein freistehender Kühlschrank?
Durch die dickere Wandung eines freistehenden Gerätes kann das Kühlgut besser von der wärmeren Raumluft isoliert werden. Dadurch muss der Kompressor weniger arbeiten und der Kühlschrank funktioniert insgesamt effizienter als ein vergleichbares Einbaugerät.
Wo sollte ein Kühlschrank am besten aufgestellt werden?
Moderne Kühlschränke arbeiten am besten in einem Temperaturbereich von 16 bis 32°C (Klimaklasse „N“). Am besten geeignet ist daher ein Platz, der nicht unmittelbar von der Sonne angestrahlt wird und sich nicht in einer Raumecke befindet, da sich die Wärme dort stauen könnte.
Welche Energieeffizienzklasse bietet das beste Preis-/Leistungsverhältnis?
Aktuellen Nachforschungen zufolge bietet die EEK „A++“ derzeit die beste Mischung aus Anschaffungskosten und laufender Kostenersparnis. Allerdings hängt die Effizienz eines Kühlschranks auch sehr wesentlich von der korrekten Benutzung ab. Sorgen Sie dafür, dass das Nutzvolumen so weit wie möglich ausgeschöpft wird und achten Sie auf einen geeigneten Aufstellplatz (s. Klimaklasse).