1. Was ist ein Saugroboter?
Staubsaugerroboter oder Roboterstaubsauger (kurz: Saugroboter) sind Haushaltsgeräte, die selbstständig Fußböden reinigen können. Sie basieren auf dem Funktionsprinzip herkömmlicher Staubsauger, welche durch ein Gebläse einen Unterdruck erzeugen, durch den Staub und Schmutz angesaugt und in einem integrierten Behälter aufgefangen werden.
Während bei der Benutzung eines üblichen Staubsaugers die zu reinigende Oberfläche manuell abgefahren werden muss, bewegt sich ein Saugroboter automatisch in bestimmten Mustern durch den Raum, ohne dass weitere Arbeitsschritte des Nutzers erforderlich sind. Viele Modelle verfügen über eine an das Stromnetz angeschlossene Dockingstation, zu jener sie zurückkehren, sobald der Reinigungsvorgang abgeschlossen wurde oder ihrem Akku der Saft ausgeht.
Fast alle im Handel erhältlichen Modelle sind in Form eines flachen Zylinders ausgeführt, um auch unter Möbeln herfahren und reinigen zu können. Durch eine Sensorik können einige Modelle auch ein Abstürzen verhindern, indem Stufen und Öffnungen im Boden erkannt werden. Stößt der Roboter gegen einen Widerstand, wie beispielsweise eine Wand, ändert er seine Richtung, sodass Schäden an Gerät und Umgebung vermieden werden.
Was in Bezug auf Staubsaugerroboter weitestgehend unbekannt ist, ist die Tatsache, dass sie bereits seit Ende der 1990er Jahre erhältlich sind. Wirkliche Berühmtheit erhielten sie jedoch erst während der letzten 5 bis 10 Jahre. Mittlerweile finden sie sich in zahlreichen Haushalten wieder und greifen ihren Besitzern im Haushalt unter die Arme.
2. Welche Saugroboter-Typen gibt es?
Die Kategorisierung von Saugrobotern findet maßgeblich über ihre Ausstattung sowie Funktionsvielfalt statt, da das Funktionsprinzip bei allen Geräten identisch ist (s. Abschnitt 1).
Anhand der vorhandenen Sensorik (Absturzsicherung, Kollisionssensor), der Anzahl der integrierten Bürsten, dem Vorhandensein von Staubfilter und Dockingstation sowie der Saugleistung, der Akkulaufzeit und der Verarbeitungsqualität, lassen sich die kleinen Alltagshelfer gut voneinander abgrenzen.
Je nach Funktionsumfang variieren auch die Preise der kompakten Serviceroboter. Mittlerweile ist das Angebot jedoch so groß, dass für jeden Anspruch das richtige Gerät verfügbar ist. Es gibt zahlreiche Hersteller, die sich auf dem Markt der Saugroboter etabliert haben (s. Abschnitt 5 „Hersteller“).
3. Kaufkriterien für Saugroboter
An dieser Stelle haben wir die wesentlichen Kaufkriterien für Roboterstaubsauger zusammengefasst, um einen Vergleich unterschiedlicher Modelle so transparent und einfach wie möglich zu gestalten. Anhand dieser Kriterien ist eine erste Gegenüberstellung der Hardfacts ohne weiteres möglich und vereinfacht somit eine grobe Filterung.
Saugmotor: Sicherlich eines der wichtigsten Features eines Saugroboters ist sein Motor. Er sollte über ausreichend Leistung verfügen, um auch auf Teppichböden eine gute Reinigungsleistung zu erzielen. Eine höhere Motorleistung bedeutet aber auch gleichzeitig eine kürzere Akkulaufzeit. Daher empfiehlt es sich, den Motor immer in Verbindung mit dem verbauten Akku zu betrachten, um einen guten Kompromiss zwischen Leistung und Ausdauer ausfindig zu machen. Wird das Gerät ausschließlich auf Hartböden genutzt und es leben keine Tiere im Haushalt, reicht ein Saugroboter mit geringer Leistung vollkommen aus.
Stromversorgung: Bei kabellosen Geräten wie Staubsaugerrobotern findet die Stromversorgung über einen eingebauten Akku statt, welcher nach dem abgeschlossenen Arbeitsvorgang über eine Dockingstation wieder aufgeladen wird. Die Akkulaufzeit richtet sich (in Verbindung mit der Motorleistung) nach der Betriebsspannung (in Volt) und der Kapazität (in mAh). Tipp: Unter folgendem Link können sie ganz unkompliziert die Akkulaufzeit berechnen: Akku-Rechner
Sensorik: Kollisionssensoren, Absturzsensoren, Untergrunderkennung sowie Hinderniserkennung helfen dabei, eine gründliche und unschädliche Reinigung zu erzielen. Die einzelnen Features in der Übersicht:
Kollisionssensoren: Stellen fest, wenn der Sauger gegen ein Hindernis stößt und veranlassen einen Richtungswechsel, um den Roboter beispielsweise von einer Wand wegzunavigieren.
Absturzsensoren: Erkennen Abgründe wie zum Beispiel Treppenstufen und lenken den Sauger um sie herum, sodass ein Absturz vermieden wird und das Gerät seinen Arbeitsauftrag unbeschadet ausführen kann.
Untergrunderkennung: Hilft dem Sauger dabei, die Oberflächenbeschaffenheit (Hartboden, Teppich, etc.) zu erkennen und Eigenschaften wie Saugleistung und Arbeitshöhe zu variieren, um auf jedem Boden gute Reinigungsergebnisse zu erzielen.
Hinderniserkennung: Sensoren erkennen vorausschauend Hindernisse, um ein Anstoßen zu vermeiden. Das Gerät wird im Voraus um Hindernisse herumgeführt.
Nicht jedes Modell verfügt über jede Art von Sensorik. Besonders Features wie die Untergrunderkennung sowie die Hinderniserkennung sind oftmals nur höherpreisigen Modellen vorbehalten. Jedoch ist nicht für jeden Anwendungsfall auch jede Form der Sensorik erforderlich – sollten zum Beispiel im ganzen Haus Hartböden verlegt sein, ist eine Untergrunderkennung überflüssig.
Bürsten: Sie machen, im wahrsten Sinne des Wortes, die Drecksarbeit. Je mehr Bürsten vorhanden sind, desto besser sind in der Regel auch die Reinigungsergebnisse. Sie befinden sich unterhalb des Gerätes, arbeiten üblicherweise gegenläufig und sorgen dafür, dass Staub und Schmutz dort landen, wo sie hingehören – im Auffangbehälter.
Auffangbehälter: Ein möglichst großer Auffangbehälter sorgt dafür, dass eine entsprechend größere Fläche gereinigt werden kann, ohne dass er geleert werden muss. Die Leerung muss nach wie vor durch den Nutzer geschehen, sodass der Roboter mit vollem Behälter nicht von selbst weiterarbeiten kann.
Zubehör: Jeder Saugroboter ist unterschiedlich ausgestattet. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass eine gewisse Grundausstattung vorhanden ist. Dazu gehören neben Sauger, Akku, Staubbehälter und Basisstation vor allem Ersatzbürsten, ein Reinigungswerkzeug und (falls erforderlich) ein Ersatzfilter. Sollten diese Dinge (besonders: Ersatzbürsten und Filter) nicht im Lieferumfang enthalten sein, vergewissern Sie sich, ob sie nachträglich erhältlich sind, da das Gerät bei verschlissenen Bürsten oder einem verstopften Filter nicht mehr ordnungsgemäß arbeiten kann. Bei den üblichen, großen Herstellern (s. Abschnitt 5 „Hersteller“) ist dies jedoch unproblematisch.
Abmessungen: Wünschenswert ist ein Saugroboter, der auch unter Betten, Sofas und Beistelltischen arbeiten kann. Entscheidend hierfür sind seine Abmessungen. Während ein zu großer Roboter Schwierigkeiten hat, in jede Ecke zu kommen, kann ein zu klein dimensioniertes Gerät nicht viel Schmutz aufnehmen und verfügt über einen kleineren Akku. Dadurch muss er häufiger zum Laden zu seiner Station zurückkehren und manuell entleert werden.
Betriebsgeräusch: Niemand möchte seine Nachbarn verärgern oder die Katze verschrecken. Daher ist ein niedriges Betriebsgeräusch wünschenswert. Das Betriebsgeräusch wird in dB(A) angegeben. Je geringer dieser Wert, desto leiser arbeitet der Sauger.
4. Vorteile und Nachteile von Saugrobotern
Saugroboter verfügen über zahlreiche Vorzüge für den Nutzer. Um welche es sich dabei handelt und welche Nachteile diesen gegenüberstehen, lesen Sie in diesem Abschnitt.
Besonders in Haushalten mit Tieren fallen ständig Verschmutzungen auf den Fußböden an. Ständig mit dem Staubsauger hinterher zu sein kann den Haustierbesitzer in den Wahnsinn treiben. Auch Berufstätige, die wenig Zeit (oder Lust) zum Staubsaugen haben oder Wohnungen, die nicht dauerhaft bewohnt werden können von Saugrobotern profitieren.
Während die kleinen Roboter die Arbeit machen, lehnen Sie sich entspannt zurück oder widmen sich den wichtigeren Dingen im Leben. Zumindest über das Staubsaugen muss dann nur noch nachgedacht werden, wenn der Behälter geleert werden muss, was wiederum in kürzester Zeit erledigt ist.
Obacht ist lediglich geboten, wenn sich empfindliche Kleintiere frei im Wohnraum bewegen oder, wenn sehr empfindliche Möbel vorhanden sind. Hier empfiehlt es sich, auf einen Roboter mit Hinderniserkennung und gummiertem Gehäuse zu achten, damit erst gar keine Zusammenstöße vorkommen und falls doch, kann nichts beschädigt werden.
Für den ein oder anderen Interessenten mag der Kaufpreis eines qualitativ hochwertigen Gerätes gegen die Anschaffung sprechen, jedoch bietet der Markt mittlerweile zahlreiche kostengünstige Alternativen bei gleichzeitig akzeptablen Produkteigenschaften. Denken Sie vor dem Kauf darüber nach, welche Funktionen wirklich notwendig sind und auf welche unter Umständen verzichtet werden kann, um nicht mehr Geld auszugeben, als wirklich notwendig ist. Bei einer kleinen Wohnung spielen eine lange Akkulaufzeit sowie ein großer Staubbehälter eine eher untergeordnete Rolle und können den Anschaffungspreis nach unten korrigieren.
5. Hersteller
Bosch/Siemens
Bosch und Siemens gehören zusammen (BSH Hausgeräte), vertreten jedoch ihre eigenen Produkte und haben bereits über 40 Jahre Erfahrung im Hausgeräte-Bereich. Sie verfügen über ein breites Sortiment an beutellosen Staubsaugern in verschiedenen Preisklassen und vertreiben diese im regulären Einzelhandel.
Severin
Die Severin Elektrogeräte GmbH ist vor allem im Bereich der Haushaltsgeräte eine wahre Größe. Bereits seit 1892 fertigt das Unternehmen Elektrogeräte und ist heutzutage ein geschätzter und fest etablierter Marktbestandteil. Heutzutage bietet Severin ein breites Sortiment an unterschiedlichsten Haushaltsgeräten an, unter anderem auch Staubsaugerroboter im mittleren Preissegment. Die Produkte von Severin sind im Fachhandel und im üblichen Einzelhandel erhältlich.
Vorwerk
Einer der bekanntesten Namen im Bereich der Haushaltsgeräte, und besonders bei den Staubsaugern, ist das 1883 in Wuppertal gegründete Unternehmen Vorwerk. Das breite Spektrum an angebotenen Produkten wird in der Regel nicht im Einzel- sonders nur im Fachhandel und über firmeneigene Vertriebskanäle angeboten. Qualitativ sind die Geräte sehr weit oben angeordnet und preislich finden sie sich ebenfalls am oberen Ende der Skala wieder.
Dirt Devil
Dirt Devil bietet bereits für kleines Geld gute beutellose Staubsauger an und verfügt über solide Technik sowie gute Qualität. Zwar sind die Produkte nicht im Premiumsegment angesiedelt, bieten dafür jedoch ein ordentlichen Preis-/ Leistungsverhältnis und gehören zu den Bestsellern vieler Verkaufsplattformen.
Philips
Der niederländische Konzern Philips ist weltweit für seine Elektronik-, Küchen- und Haushaltsartikel bekannt. Auch Philips bietet verschiedenste Modelle an und bedient so gut wie alle Preisklassen. Die Produkte sind im regulären Einzelhandel erhältlich und bieten meist ein gutes Preis-/ Leistungsverhältnis.
6. Kaufratgeber (Checkliste)
Um vor dem Kauf auf Nummer sicher zu gehen, dass kein wichtiger Faktor außer Acht gelassen wird, haben wir an dieser Stelle eine Checkliste zusammengestellt, welche eine übersichtliche Zusammenfassung aller Kaufkriterien bieten soll:
- Anforderungsgerechte Ausstattung: Achten Sie bei der Suche nach dem richtigen Staubsaugerroboter auf eine sinnvolle Ausstattung und stellen Sie sich die passenden Fragen, wie beispielsweise:
- Wie lang sollte der Akku durchhalten? (Abhängig von der zu reinigenden Fläche)
- Wie stark muss der Motor sein? (Abhängig vom Verschmutzungsgrad, z.B. bei Haustierhaltung)
- Über welche Sensoren muss der Roboter verfügen? (s. Abschnitt 3 „Kaufkriterien)
- Passt der Saugroboter auch unter das Bett? (Abmessungen prüfen)
- Garantie: Je länger die Garantie, desto niedriger die Kosten für Reparaturen. Achten Sie daher auf einen Vergleich der Garantiedauer sowie der Garantieumfänge.
- Budget: Legen Sie vor dem Kauf ein festes Budget fest. Sollten Sie kein passendes Produkt finden, überlegen Sie sich genau, auf welche Ausstattungsdetails sie u.U. verzichten können (s. Punkt „Anforderungsgerechte Ausstattung“ sowie Abschnitt 3 „Kaufratgeber“)
- Produkttests / Kundenrezensionen: Ist der passende Saugroboter erst einmal gefunden, sollten Sie keinesfalls vergessen, sich passende Produkttests (Bsp: test.de ) sowie authentische Kundenrezensionen (Bsp: www.amazon.de ) durchzulesen, um Vor- oder auch Nachteile ausfindig zu machen, die nicht gleich offensichtlich sind. So gehen Sie definitiv auf Nummer sicher.
- Ersatzteilversorgung / Zubehör: Stellen Sie sicher, dass das Gerät über eine ausreichende Zubehörausstattung verfügt, beziehungsweise, falls dies nicht der Fall sein sollte, dass das entsprechende Zubehör im Handel erhältlich ist. Gleiches gilt für Ersatzteile wie Bürsten oder Staubbehälter, falls etwas durch Verschleiß oder Beschädigung ausgetauscht werden muss.
7. Die häufigsten Fragen und Antworten zu Saugrobotern
An dieser Stelle finden Sie die von unserer Redaktion zusammengetragenen häufigsten Fragen zum Produkt. Die passenden Antworten liefern wir natürlich gleich mit, um ihre Recherche zu vereinfachen, Ihnen Zeit zu sparen und Sie bei der Suche nach dem passenden Produkt weiter zu unterstützen.
Was ist bezüglich der Garantieregelungen zu beachten?
In Deutschland gilt (für Neuware) eine Mindestgewährleistungsdauer in Höhe von 24 Monaten. Alles, was darüber hinausgeht, ist eine freiwillige Leistung des Herstellers. Einige Hersteller bieten Garantien von bis zu 10 Jahren an, jedoch kommt es hierbei oftmals vor, dass eine sogenannte „eingeschränkte Garantie oder eine „Baugruppengarantie“ vorliegt. Das bedeutet, dass nicht alle Teile der Bügelstation von der Garantie abgedeckt sind, wie zum Beispiel der Boiler oder die Bügelsohle. Daher sollte auf eine möglichst lange und vollständige Garantie geachtet werden.
Wie viel Watt sollte der Motor leisten?
Die Leistungsaufnahme des Saugmotors gibt nur eine sehr vage Auskunft über die tatsächliche Saugleistung des Gerätes. Zwar ist es durchaus sinnvoll, anhand der Leistungsaufnahme, ob der Sauger für Ihre Zwecke überhaupt in Betracht kommt, jedoch sollten Sie sich nicht allein darauf verlassen. Prüfen Sie besser einige Produkttests und Kundenrezensionen, um auf Nummer sicher zu gehen. Als Faustformel gilt zusätzlich, dass ein stärkerer Motor auch einen Akku mit höherer Kapazität benötigt. Achten Sie immer auf ein gesundes Verhältnis zwischen Nennleistung (in Watt) und Akkukapazität (in mAh).
Brauche ich zusätzliche Features wie Hindernis- und Absturzerkennung?
Es hängt im Wesentlichen von den Anforderungen ab, die Sie an den Roboter haben. Haben Sie an den zu reinigenden Bereich angrenzende Treppen, ist eine Absturzerkennung durchaus sinnvoll. Sind empfindliche Möbel vorhanden, welche keinesfalls angestoßen werden dürfen, achten Sie auf eine Hinderniserkennung. Sind ausschließlich Hartböden vorhanden, ist keine Untergrunderkennung erforderlich.
Wieviel darf ein guter Saugroboter kosten?
Die Preise der üblichen, im Einzelhandel erhältlichen, Geräte sind breit gestreut. So fangen Einsteigermodelle bei etwa 90 Euro an und Modelle mit größerem Funktionsumfang können bis zu 400 Euro und mehr kosten. Hier empfiehlt es sich, den Preis von den eigenen Ansprüchen abhängig zu machen (s. Abschnitt „Kaufkriterien“).